Ein angebliches Dokumentarprojekt, ein angeblicher Thriller. Drei Studenten wollen im Wald von Burkittsville, Maryland den Mythos der Hexe dokumentieren. Endlose Gewaltmärsche mit Gepäck und Kamera durch die Wälder, vorbei an "beängstigenden Voodoo-Accessoires, sollen Auml;ngste dokumentieren und erschöpfte, entnervte, wenig überzeugende Hauptdarsteller, alleine in dunkler Nacht, im dunklen Wald erzeugen leider kaum Thrilleratmosphäre :-(

Schon als Buch begeisternd kann sogar der Film den Zuschauer mitnehmen auf eine Reise durch das Puzzle der Menschheit. Alles hat mit Philosophie zu tun, so erleben Sophie und Alberto mit dem Zuschauer einen Bilderbogen von Aristoteles & Platon, über das Mittel- alter & die Renaissance, die Französische & die Oktoberrevolution bis in die Gegenwart. Sophie und Alberto, Teil eines Buchs über die Philosophie, das Geschenk zu Hildes 15. Geburtstag, Tochter des Majors, können aber den Buchseiten entkommen und ihnen gelingt der Sprung in eine bunte Welt der Ideen (So schließt sich der Bogen :-)

eXistenZ ist ein Computerspiel der neuen Generation. Die Spieler werden über einen biologisch-technischen Port verbunden und erleben zusammen einen Alptraum, den jeder mitbeeinflussen kann. Sie erleben eine Welt mit ekligen, abstossenden gentechnologischen Auswüchsen der Computerentwicklung. Der Zuschauer erlebt den Kampf um die realität mit und angewidert fällt er mit den Schauspielern aus dieser fiktiven Welt von eXistenZ in die unserer Realität näheren Dimension von transCendenZ. Aber auch dort, in einer Welt, unseren sehr ähnlich, bleibt eine Frage: Sind wir in der Wirklichkeit oder immernoch im Spiel?

Der Herr Dokter, mit Sekretärin als Geliebte und Frau beim Flamenco- Kurs, wohnt mit Swimming-Pool und Terrasse im nachbarhaus von Familie Becker. Zwar ohne Stefan und mit der neuen Hilde aber mit Meier, Kurt und vielen anderen, ohne die im Saarland ein Terrassenbau nicht zu organisieren wäre. Heinz - mit viel Ahnung von nichts - betätigt sich als Handwerker und geht damit allen gründlich auf die Nerven. Er hat aber alles und alle fest im Griff, auch die etwas zickige Frau Doktor. Keine Frage also: Auch Beckers bekommen ihre Terrasse ;-)

Sonnenallee ist leben im Grenzgebiet. Der längere Teil der Straße liegt im Westen und der kurze - Kulisse einer Geschichte ums Erwachsenwerden - im Osten. Micha - 17 Jahre - lebt in der ehemaligen DDR. Nicht politische Positionen sind Inhalt, inmitten mehr absurder als verklärender oder veruteilender Geschichtsbewältigung geht es um wichtige Alltagsfragen: Wie funktioniert ein MuFuTi? Micha schwärmt für Myriam: Bekommen sie sich doch noch? Selbsterfahrung und Bewustseinserweiterung mit Reformhauskräutern: Wenn man high ist, interessiert da noch Politik? Gibt es ein lebenswertes Leben ohne die Stones? Sicher nichts weltbewegendes aber zumindest nette Abendunterhaltung - bald auch auf SAT 1.

Eine einfache Highschool-Teenie-Komödie aufgepeppt für das Kino-Publikum mit Sex und Intrigen der High-Society New Yorks. Eiskalte Engel - offensichtliche und völlig unerwartete -, wahre Liebe und Spiel mit Gefühlen, alles steht in seinem Tagebuch, Sebastians Vermächtnis an seine Mitschüler und die Nachwelt.

Wenn die Callas sang war es ein Gottesdienst - vom ersten Ton! Der sicher nicht teuflische Til Schweiger kommt als Patient in die Praxis der Psychaterin Cora D., die sich nur zu gern auf eine nicht mehr reine Ärztin-Patient-Beziehung einlassen will. Ihre Ehe ist nicht mehr viel mehr als die Folge - wenig anregender - Essen: Spagehetti, Geschnetzeltes, Schmatz, Schmatz, Schmatz, ... Der Teufel bietet da andere Perspektiven und spielt mit ihr. Sie wird Teil einer Geschichte um die Callas, eine Stimme, in die sich sogar der Teufel verliebte.

Ein Mann ist nicht am Ende, wenn er noch eine Geschichte hat und einen der ihm zuhört. Und Max hat eine Geschichte, die Geschichte von 19hundert, von einem Duell in Jazz, lüsternen Lippen, Humor, Leid und Liebe in einer endlichen Klaviatur eines Hochseeriesen der 20er und 30er Jahre, zwischen Europa und Amerika. 1900 findet ein Heizer einen kleinen, eben geborenen Jungen verlassen in einer Zitronenkiste. Er bringt 19hundert alles bei, für das Leben zwischen Bug und Heck, und lange nach dem Tod des Ziehvaters ist 19hundert ein sagenhafter Ozeanpianist auf dem Dampfer zwischen der neuen & alten Welt. Bis zum Schluß - so will es die Legende eben - kann er sich nicht überwinden und seine kleine Welt gegen die unendliche an Land einzutauschen.

Nichts als die Wahrheit sucht Peter Rohm, Rechtsanwalt und ewiger Autor eines unvollendeten Buchs über Dr. Josef Mengele, den Todesengel von Auschwitz. In dieser rein fiktiven Geschichte will der mittlerweile todkranke Mengele aus Argentinien zurückkehren, sich der Justiz stellen und die Wahrheit erzählen. Rechtsradikale Kräfte wollen ihm dies, in Hoffnung der Richtigstellung von Auschwitz & Massenvernichtung als Lüge, ermöglichen. In Rohm, als langjährig forschenden & sammelnden Experten sieht Mengele seinen idealen Rechtsbeistand. Rohm schließt einen Bund mit dem Teufel: er bekommt die geschichtliche Wahrheit und steht damit als Verteidiger im deutschen Rechtsstaat neben Mengele. Er will aber die Wahrheit nicht verdrehen. Zwar löst sich die anfängliche Neonazi-Unterstützung schnell in Luft auf, aber die Korrektur der Menschgeschichte Josef Mengeles, über viele kleine Schritte, Sterbehilfe bei lebensunwerten Lebens und Opfer der Umstände wird auch durch persönliche, familiere Verstrickungen und ein politisch sicher korrektes Finale nicht wirklich als das klargestellt, was es war und ist!

Tja nuu, sagt der Friese dazu, eine Hauptperson in einer der vielen kleinen, seltsam verwobenen Geschichtchen, die in der Nacht auf dem Kietz von Sönke Wortmann inszeniert werden. So zufällig und an den Haaren herbeigezogen wie der überflüssig, wie sinnlose Kurz-Gastauftritt von Heiner Lauterbach - da hab ich Bock auf - bleibt der rote Faden im St. Pauli Dickicht verborgen, tja nuu, sag ich dazu.

Witwe, Tante und großmütterliche Freundin - Cookie's Leben, mit Nichten, Großnichte und deren Alltag sind Stoff einer quälend langen :-( Einführung in die Handlung die plötzlich unerwartete Wendungen vollführt :-) Altman läßt sich und uns Zeit ;-)

Musik und Deedee, die Stimme aus dem Off, führt durch den Film um wahre Liebe und einfachen Sex, ob Hetero, Homo oder Bi. Sie erzählt von ihre Flucht aus einem kaputten Elternhaus zu ihrem schwulen Halbbruder, der seinem an AIDS gestorbenen Freund nachtrauert und mit dessen Schwester Luzia, sprich Luscha und Matt, seinem nicht ganz so hellen Lover, ein stinknormales Leben führt. Deedee verführt Matt und bringt auch sonst einiges durcheinander, alles um die Frage, um das gegenüber vom Sex, ist es Liebe, ist es Beziehung, ja was ist es eigentlich? Zumindest ist es zu schön, als daß der Film irgendein tragisches, verqueres Ende nehmen dürfte. Schade!

Ein Kick näher an der Realität als es schon Trueman war, Ed ein unbekannter, einfacher Angestellter in einem Videoverleih wird von einem kleinen Fernsehsender ausgew&auuml;hlt: sein Alltag wird rund um die Uhr von Kameras verfolgt und in die Fernseh-Haushalte ganz Amerikas gesendet. Ed's Leben verändert sich, die Beziehung zu seiner Freundin leidet, ein Starlet wittert über ihn Morgenluft, sein Bruder will die dicke Kohle machen und seine dreckigst Familienwäsche wird in der Öffentlichket gewaschen. Aber mit all dem wird ein echter Texaner doch locker fertig. Ej cool, reality!

Heike Makatsch, alias Maja, hat ihr Leben in geordnete Bahnen gebracht und erzählt ihre Geschichte, ein Frauen-Krimi von Ingrid Noll: Männer werden benutzt und, wenn sie störend werden, ermordet. Nicht einmal Christiane Paul kann in dieser flachen Mordsstory - in und um einer Villa in der Toskana - Majas gequälte Erzählerinnenstimme überhörbar machen :-(

Anthony Hopkins kehrt, nachdem er 2 jahre im Urwald verschollen war, aus der Welt der Gorillas zurück zu den Tätern. Weil er zwei Wildhüter, die ihn eigentlich vor den Silbernacken retten wollten, ermordet wird er ins Hochsicherheitsgefängnis eingefiefert. Ein junger Psychologe soll ihn untersuchen. Wer Patient ist verwischt sich und wer wirklich die Kontrolle verloren hat bleibt offen.

... ein österreichisches Märchen von Häuslebauern, jener Spezies, die oa Haus bau'n und genau null OAhnung ham, von ihrer Lust und viel von ihrem Leid. Fü Herbert und Margit scheitert der Traum vom Muster- Fertighaus am Geld, aber ein kleines, altes Häuschen im Wienerwlad - am OArsch der Welt - soll in Wochenend-, Schwarzarbeit, Häuslebau-Kollegenhilfe und Baumarkt- expeditionsunterstützung wieder hergestellt werden. Ein Alptraum in österreichischem Schmäh und nur Kirk von der Entenpreis kann dem Schmarrn ein Ende bereiten. Eine Empfehlung natürlich nur im österreichischen Origianlton!

... - der 7. Samurai - ist der 3. Film der Dogme-Reihe: dänisches Kino höchsten k&uum;lnstlerischen Niveaus? Naja, der frisch verheiratete Yuppie Kresten kommt hier, durch den Tod seines Vaters gezwungen, zurück auf den väterlichen Bauernhof nach Lolland. Erst will er den Hof und seinen geistig behinderten Bruder nur so schnell wie möglich abstoßen und in die Firma seines Schwigervaters zurück. Das Lügengebäude um sein Leben zerbricht aber mitsamt seiner Ehe und er muß eine Haushälterin werben, um den heruntergekommenen Hof mit Bruder vor dem Verfall zu bewahren. Eine Prostituierte - auf der Flucht - mit ihrem rüpelhaften Bruder - eben vom Internat geflogen - bewirbt sich für die Einöde. Dort kommt sich das ungewöhnliche Quartett auf höchst dänische (?) Weise näher und erlebt ein Happy-End.

Woddy Allens neuer Film zeigt die Berühmten und den Berühmtheitswahn Amerikas. Der verkannte Roman- und Drehbuchautor Lee läßt sich von seiner langjährigen Ehefrau scheiden, weil er mit nahezu 50 erkennt, nie in den Pfirsich des Lebens gebissen zu haben. Er versucht sein Leben als Reporter zwischen den Reichen und Berühmten nachzuholen - in einer Welt, in die er nie eindringen kann. Anders als seine Exehefrau, die mit neuem Mann und eigenem Fernseherfolg in diese früher von ihr verachtete Sphäre eintritt. Sie schafft, was auch dem hilflosen Zuschauer verwehrt bleibt. Dem ratloser Kinogänger, der sich die ganze Zeit fragt, warum der Film in schwarz-weiß gedreht ist ;-?

Der Lottogewinn von Ned Devine bringt Leben der irischen Originale in einem kleinen, verschlafenen Küstennest durch- einander. Der Glückspilz stirbt, mit seinem Lottoschein in der Hand vor dem Fernseher, und die restlichen 52 Einwohner des Dorfes versuchen dieses Mißgeschick vor dem Boten der Lotto- gesellschaft zu verbergen. Gegen alle Hindernisse gelingt es ihnen - feiernd im Dorf-Pub - die 7 Millionen Pfund unter sich aufzuteilen.

Harvey Keitel spielt Izzy Maurer einen regionalbekannten Jazz-Saxophonisten, der bei einem Auftritt lebensgefährlich angeschossen wird. Aus dem Krankenhaus wird er mit kaputtem Arm und nur noch einer halben Lunge entlassen. Aber Luft bedeutet Musik und Musik ist sein Leben, das er mit dem Überfall verloren hat. Bei einem nächtlichen Heimweg solpert der grau gewordene Izzy durch die schwarz-graue Stadt und über eine Leiche, er nimmt die Aktentasche des Erschossenen - ohne zu denken - an sich. Darin findet er eine Telefonnummer und einen seltsamen, magischen, im Dunkeln leutenden Stein. Hinter der Telefonnummer verbirgt sich Celine und hinter dem Stein - mit Celine, so scheint es ein neues Leben. Izzy lebt auf, aber "das Leben ist eine Illusion, mach dir darüber keine Gedanken". Paul Auster muß man raten, darüber auch nie solch einen Film drehen zu wollen .-(

Das Geburtstagsdinner steht schon unter seltsamen Sternen, wenn die Gastgeberin ihre 3 Liebhaber einläd um sich zu entscheiden. Noch seltsamer wird es aber als ihr die Entscheidung Schritt für Schritt abgenommen wird, sie mit den unterschied- lichsten Ungeschicklichkeiten alle ermordet, ihr Ex-Ehemann, ebenfalls eingeladen, versucht sich das Leben zu nehmen, die kleine Schwester mit einer Horde wildgewordener Party- gäste einfällt, 2 gesuchte Schwerverbrecher sich vor dem penetranten Polizeiinspektor verstecken wollen und dieser am Ende, UNdank eines weiteren Mißgeschicks, auch noch das Zeitliche segnet. Unglaublich aber wahr, alle Morde sind nur Unglücke, ... ... mit Blut, Blut, Blut in einer rabenschwarzen Komödie.

Lachen ist immernoch die beste Medizin, diese vertritt Robbin Williams, als Patch Adams, in einem Film über Medizinstudium, Leben und (natürlich) Liebe - nach wahren Begebenheiten. Patch Adams kommt erst relativ spät auf Irrwegen zur Medizin und er will Arzt werden um Menschen, nicht Nummern zu helfen. Ohne Sinn für Anpassung klamaukt er als Clown durch den Krankenhausalltag, versucht sogar mit Freunden ein Hospital mit besserem Heilangebot für Kranke ins Leben zu rufen. Ein fast aussichtsloser Kampf gegen Strukturen und Traditionen, auch mit einem grßen persönlichen Opfer, in einem netten, humorigen bis rührigen Ärztefilm. Aber R. W. und eine kunterbunte Folge witziger Gegebenheiten retten den Film hin zu einer nicht ganz so massenwarenmäigen Komödie.

Show-Business & Fernsehen ist Dietls Zielscheibe in seinem neusten Film, der grotesker Weise mit unerhörter Werbemacht auf allen Kanälen, in allen Radiosendern und allen Gazetten in den Markt gedrückt worden ist. Fernsehprominenz von Thomas Gottschalk bis Harald Schmidt und alle Größen (??) des deutschen Komödien-Flachsinns rund um die Geschichte eines - für den Inhaber: leider nur fast bankrotten - Privatsenders mit einer Late Show, die samt Moderator am Rande des Geschmacks abgewirtschaftet hat und für die der fiese Programm- direktor (Schmidt) den im Radio erfolgreichen Engel (Gottschalk) werben kann. Flache und verfahrene Story: Dessen Frau hat mit ihrem Beruf als Schauspielerin und dem Fernsehen gebrochen, weil die intrigante Assistentin des Programmdirektors, ... Der durch den Werbeaufwand verführte Zuschauer wird höchstens durch einige Szenen-Lichtblicke mit Harald Schmidt und einen Gottschalk, nicht mehr so schlecht wie zu seiner früheren Supernasenzeit, entlohnt - puuuhhhh.

Felice will alles und das jetzt in diesem Moment. So lebt die Jüdin unbekannt als Sekretärin bei einer deutschen Zeitung und als Mitarbeiterin in einer Widerstandsbewegung im 3. Reich auf einem Pulverfaß. Sie sieht Lilly, vierfache Mutter und Hausfrau, die Chefin ihrer Freundin Ilse, und verliebt sich auf der Stelle in sie. Inmitten des zerbombten Berlins kommen sich diese beiden unterschiedlichen Frauen näher. Sie werden zu Aimee und Jaguar. Aimee (Lilly) will die Scheidung und mit Jaguar (Felice) ein neues Leben beginnen. Mitten im Krieg leben sie ihre Liebe. Eine Liebe, die doppelt in Gefahr ist. Trotzdem kann Jaguar nicht von Aimee lassen und unter falschem Namen ins sichere Ausland fliehen, und Aimee kann nicht ohne ohne Jaguar leben und versucht sie im KZ zu besuchen.

... zeigt das Leben eines Zigeuners als Schmuggler zwischen Schwarz- handel und Scheitern. Bei seinem größten Coup wird er wieder übers Ohr gehauen und muß, um seine Schulden zu begleichen, seinen Sohn zur Heirat versprechen. Sein Vater will den Enkel vor diesem Unglück bewahren, und mit dem alten Zigeuner-Paten, der die Fäden im Hintergrund zieht und uneingeschränkte Autorität im Milieu genießt, gelingt es den beiden alten Kumpanen auf skurril-märchenhafte Weise das Schlimmste zu verhindern. Und alles zwischen der fortwährend zum Tanz aufspielenden Zigeunerband :-)

Ein Film ohne Anfang und Ende - ausgeschnitten aus einem Amateur- 16mm-Familienfilmchen vom 60. Geburtstag des Herrn eines kleinen Landgasthofs. Alles geht seinen feierlichen Gang - Familienfest eben. Doch jede Familie hat ihr Geheimnis und mitten im Festtagsessen bricht es hier heraus: Der Film wird zu einem Familiendrama, als der älteste Sohn seinem Vater zutoastet und ihn beschuldigt ihn und seine Schwester als Kinder mißbraucht zu haben. Eine dramatische Wendung, die nicht passieren durfte. Irgendwie müssen die Feierlichkeiten doch erfolgreich weiter gehen ... Sie gehen weiter und der Zuschauer wird voyeuristisch Zeuge hilfloser Rettungsversuche der familiären Idylle. Bis der Film für uns ein gnädiges Ende hat, kein Happy-End, kein großes Finale.

23 ist ein Thriller in Fernsehspielmanier, spannend besonders, weil der Film auf wahren Begebenheiten basiert. Karl Koch, alias Hagbard Celine lebt in seiner Welt zwischen Koks, Computer- hacks und den Illuminatoren. Nach dem Tod seines Vaters und einer durchgebrachten Erbschaft driftet Hagbard langsam völlig ab. Seine Wohnung, anfangs eine Forschungsstation für freies Leben, wird zwar zum Treffpunkt bekiffter Hacker in Hannover. Karl kann aber keine echte Beziehungen mehr zu Freunden aufzubauen. Nur mit David zusammen kann er über die Fiktion der 23 sprechen. Für Hagbard wird der Roman sogar Wirklichkeit: er glaubt in seinem benebelten Hirn an die weltweite Verschwörung und kann die politischen Ereignisse seiner Zeit - von Palme-Mord bis Bombardierung von Tripolis - aber auch Unglücke wie der Tschernobyl-Gau nicht mehr von seinen Aktivitäten für den sowjetischen KGB trennen. Als Karl aber versucht aus diesem Grauen um Hagbard auszusteigen und zurück sucht ins normale Leben zerbricht über Zeugenaussagen vor Polizei und Geheimdienst seine einzige Freundschaft zu David und Karl zerbricht selbst: Am 23. Mai 1989: Der 23. ist ein guter Tag zum Sterben.

How's it going on? Die kleine schöne Welt um Truman - Newheaven, eine 24h-Show, die auf der ganzen Welt, in jedem Pub, in jedem Badezimmer auf Sendung ist; nur eben nicht in Newheaven. Dort lebt Truman in einer fiktiven Welt zwischen Statisten und Bühnenkulisse. Am 10909. Tag seines Lebens / der Show geschieht ein weiteres kleines Mißgeschick: Sirius, ein Strahler aus dem Firmament der künstlichen Welt fällt vom Himmel und Truman fängt an seiner Welt nicht mehr zu trauen. Die kleinen Ungereimtheiten seines Lebens lassen ihn endlich versuchen - wenn auch nur halbherzig - hinter das Geheimnis seiner Welt zu kommen. Zwischen all dem Product Placement geht er an die Grenzen und die Pläne für dieses Notfallszenario müssen Wirklichkeit werden, um die wirkliche Wirklichkeit weiter versteckt zu halten. Aber selbst Christoph, der von Schöpfergeist und väterlichen Gefühlen geleitete Regisseur kann Trumans Entdeckerdrang nicht mehr aufhalten ...