In Durchsichten werden Fehler direkt gefunden; beim Test nur Symptome, deshalb muss noch ein erheblicher Zeitaufwand in das Finden des Fehlers selbst, passend zum Symptom, gesteckt werden (Debugging).
Während der Durchsicht durch den Programm-Text entwickelt der Programmierer ein gedankliches System von logischen Beziehungen und Konstrukten, die stufenweise die Funktionalität des Programms ergeben.
Wenn das Programm eine unerwartete Funktion ausführt, kann der Begutachter durch noch genauere Untersuchung entweder erkennen, dass das Programm hier korrekt ist oder direkt einen Fehler im Programm finden.
Beim Debugging ist die Situation anders. Der Software-Tester beginnt mit dem unerwarteten Systemverhalten des Programms. Sicher kann so mit der entsprechenden Unterstützung durch Debug-Software der Fehler schnell gefunden werden, aber oft lä˜t sich das gezeigte Symptom nicht so einfach auf den tatsächlichen Programm-Fehler beziehen.
Der tatsächliche Vorteil eines Debuggers besteht darin, dass er den Entwickler Schritt für Schritt durch die Programmlogik führt und die wichtigen Parameter-Werte anzeigt. Dieser Prozess ist aber nur dann effektiv, wenn der Entwickler wei˜, welche Funktion die Parameter haben. Wenn der Entwickler die Quellcode hierfür sowieso inspizieren muss, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zu einer vollständigen Durchsicht.
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